Väter in Führungspositionen

Wie Glaubenssätze inneren Stress verursachen können:

Wir sehen die Welt nicht so wie sie ist, sondern so, wie wir sind.“ (Stephen Covey)
 
Vor meinem Urlaub habe ich ein Seminar zum Thema Stressbewältigung im Corona-Alltag gehalten.
 
Ein Fokus lag auf dem sehr entscheidenden Unterschied zwischen stressauslösender Situation und den eigenen Bewertungen dieser Stress-Situation. Denn häufig sind es unsere  Prägungen, Lebenseinstellungen und Überzeugungsmuster, die uns stressen und nicht (nur) die Situationen selbst.
 
Im täglichen Leben bewerten wir ständig Situationen auf Grundlage von antrainierten oder anerzogenen Glaubenssätzen und ordnen sie ein. 
Ein Beispiel: Glaubenssatz: “Von nichts kommt nichts!”
Diese Einstellung kann – nennen wir ihn Stefan – über seine Kindheit und Jugend erworben haben. Vielleicht hat er diese Botschaft von seinem Vater (un)bewusst übernommen.
 
Diese Einstellung ist erstmal nicht falsch oder muss ‚verwandelt‘ werden, wie ich es in vielen Coaching-Angeboten lese. Sondern sie war Stefan in vielen Situationen sogar förderlich und hat sein Weltbild geprägt. Er ist leistungs- und zielorientiert geworden, hat beruflichen Erfolg und wird im Job für seine Sorgfalt und seinen Fleiß gelobt.
 
Stefan hat auch einen Sohn Max. Jedes Mal, wenn Stefan von einem harten Arbeitstag nach Hause kommt, fragt er seinen Sohn, was er machen würde. Max antwortet: „Nichts!“
In Stefans Überzeugung ist Max faul. Innerer Dialog: „Mein Sohn liegt wieder nur faul herum. Aus dem wird nie was! Während ich mich abschufte, macht der sich einen faulen Lenz!“
 
In Stefan geht ein uraltes Stressprogramm los, denn die Situation löst in ihm Hilflosigkeit aus, denn er hat ja die Sorge, dass aus ihm nichts wird! kurz:  Attacke oder Flucht! Stefan bevorzugt Angriff, da er sich seinem Sohn sprachlich, körperlich und geistig überlegen fühlt und schnauzt ihn an.
 
Fazit:
Ob Stefans Sohn faul ist oder nicht, wissen wir nicht. Was wir kennen ist Stefans Bewertung einer sich wiederholenden Situation, die in ihm Stress auslöst. Die Bewertung von Stefan lässt sich dann ändern, wenn er bereit ist, seinen Glaubenssatz zu reflektieren und zu modellieren. Was würde es Stefans und Max Beziehung guttun, wenn der Vater vom Sohn lernt und auch im Nichtstun eine Sinnstiftung findet! Welche neuen Qualitäten und Antworten fände Stefan, wenn er sich Langeweile erlauben würde? Manchmal ist es also hilfreich nicht seinen Sohn ändern zu müssen, sondern die Sicht auf seinen Sohn. 
Meine Empfehlung:
Als Impuls schlage ich dir vor, die nachfolgende STOP-Technik auszuprobieren. Sie hilft dir eine Lücke zwischen Reiz und Reaktionen zu bringen. Für weitere Impulse lade ich dich gerne zu einem kostenfreien Erstgespräch ein. 
Stressbewältigung