Am 14.12.2021 war ich zu Gast beim LiveBarTalk und wurde zum Thema Väter und Führung interviewt. Im Rückblick möchte ich euch 3 wichtige Wege zeigen, wie ihr von eurer Vater- und Führungsrolle profitieren könnt.
1) Vernetzt euch mit anderen Vätern in Führungspositionen
Der Individualismus innerhalb einer Multioptionsgesellschaft macht auch vor der Institution Familie nicht halt. Mit anderen Worten Eltern sind häufig auf sich gestellt und das eigene Anspruchsdenken von Eltern ist enorm. Hinzu kommt, dass wir Väter untereinander weniger vernetzt sind als Mütter und dass wir über die widersprüchlichen Erwartungen, welche in der heutigen Gesellschaft an Väter gestellt werden, uns weniger austauschen können. Der Erfahrungsaustausch in einem Väterstamm/ Väternetzwerk kann eine große Ressource für dich darstellen und dir neue Perspektive auf die Dynamiken im Job und der Familie eröffnen. Wie kommen andere Väter mit ihrem schlechten Gewissen zurecht, wenn sie nach langen Arbeitstagen kaum Zeit für die Familie gefunden haben oder wenn sie sich Zeit für die Familie nehmen wollen und dadurch befürchten, dass sie ihr Team vernachlässigen? In Väter-Führungskräfte-Gruppen haben meine Teilnehmer Antworten darauf gefunden, wie sie mit Belastungssituationen umgehen und auch Väter-Vorbilder gefunden, die sie in ihren eigenen Eltern vielleicht nicht finden konnten. Im Kollektiv einer sozialen Gruppe kannst du als Vater Kraft finden, um Herausforderungen im Job und in der Familie zu meistern. Zudem mindert es nachweislich Stress, wenn wir soziale Kontakte pflegen.
2) Profitiere von deinen Elternkompetenzen in deiner Führungsrolle
Häufig wird uns eine Vereinbarkeitsillusion vorgehalten: Wenn du dich gut genug organisierst, kannst du Job und Familie unter einen Hut bekommen. Im Alltag stellen beruflich ambitionierte Eltern jedoch frustriert fest, dass trotz des feingeschliffenen Familienmanagements entweder der berufliche oder familiäre Bereich je nach Priorisierung leidet. Lasst uns die Perspektive wechseln und viel eher überlegen wie Familie und Beruf voneinander profitieren können. Welche Kompetenzen erwirbst du in der Familie, die in deiner Führungsrolle helfen? Wie Joachim Lask vom WorkFamily-Institut in seinem Buch “Gute Eltern sind bessere Mitarbeiter” beschreibt, bietet Familie einen Top-Lernort zum Erwerb von beruflichen Skills: Stressmanagement, Kooperieren, Verantwortungsbewusstsein, Kreativität, Anleiten, Delegieren, und viele weitere beruflich relevante Kompetenzen trainierst du im Familienalltag. Du kannst diese Soft-Skills ins Berufsleben übertragen, wenn du sie dir auch bewusst machst und du sie beschreiben kannst. Ein Tipp für alle berufstätigen Eltern: Die Be:able-App ist ein optimaler Helfer, um Soft-Skills zu erkennen und konkret zu beschreiben.
3) Verbringe trotz vollem Terminkalender Quality-Time mit deinen Kindern
Wie wir in unseren JobFamily-Hacks zum Thema Quality-Time gezeigt haben, genügen bereits kurze Sequenzen (ab circa 30 sec.) für eine erlebbare Qualitätszeit, die Kindern im Gedächtnis bleibt. Wann sind die Phasen und Übergänge im Tagesablauf, um bewusste Zeit mit den Kindern zu verbringen? Wie kannst du Quality-Time gut gestalten? Ein Tipp: Lege für diese Sequenzen dein Handy zur Seite, damit du präsent sein kannst. Plan dir diese Zeiten auch ein. Zum Beispiel: Wenn ich von der Arbeit nach Hause komme, ist Play-Time mit meiner Tochter oder meinem Sohn. Du kannst bewusste Vater-Kind-Zeit auch als ein effektives Stressrecycling nach dem Arbeitstag nutzen.
Du willst weitere hilfreiche Tipps? Dann besuche mich gerne im Väter-Coaching und vereinbare ein kostenfreies Erstgespräch.